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Viel Vergnügen beim Blättern,
viel Spaß beim Kochen
und immer eine
gesegnetes Mahl
wünscht



Popp Monika

Druck 2012





  




       Kardamon - Kapseln / Liebstöckel / Muskatnuß
               Salbei / Koriandersamen / Ingwer


  
  
  
  
  
Vegetarier" scheint sich immer noch für viele anzuhören wie eine Landsmannschaft oder gar eine Diagnose. Aber NÖ: Auch ohne Fleischkonsum bin ich derselbe Mensch. Ich fühle mich nur etwas wohler in meiner Haut. Ich brauch keinen Fleischersatz, sondern einfach Eiweißlieferanten!

Keinem, dem Fleisch unverzichtbar scheint, möchte ich sein Essen zensieren. Ich bin nur satt von gutgemeinten Weisheiten. "Ess doch was Geschait' s!" (Klar ist ein Schwein nicht dumm. Aber was soll ich damit auf dem Teller? )
Essen soll gesund sein und Spaß machen? Ganz Ihrer Meinung! Mit Liebe kochen, Abwechslung genießen und nichts vermissen, obwohl kein Tier auf dem Teller liegt?
Find ich toll!
Ich mag fleischlose Küche nicht als "Verzichtsküche", nicht als gewürz- oder salzarme Aktion.
Zu ausgewogener, vegetarischer Ernährung gehört mehr als Fleisch wegzulassen. Eiweiß ist für uns wichtig. Tierisches Eiweiß bieten Eier, Milch und Milchprodukte. Pflanzliches Eiweiß liefern Pilze, Nüsse, Hülsenfrüchte, Kartoffeln und Getreide. Das eiweißreichste Getreide in unseren Regionen ist Dinkel.
Regionale Produkte, die unser Klima beanspruchen, können den alten Lehren nach am besten von uns genutzt werden.
Kochen ohne Fleisch heißt nicht, daß es keine deutsche Küche mehr gibt. Bestimmt war ein Wiener Schnitzel nicht der erste panierte, knusprig gebratene Leckerbissen.
Schauen wir mal auf unsere deutsche Esskultur, landen wir beim "Festtags-Braten", den es zu Festtagen gab.
Und was haben denn noch unsere Großeltern im Alltag gegessen? Bodenständige, abwechslungsreiche Küche mit vielen Gewürzen wie Liebstöckel, Senfmehl, Selleriesalz, Bohnenkraut, Beifuß, Majoran, Kümmel, ….
  
Ich denke dass unsere Gewürzauswahl so minimal ist, weil wir die Küche bevorzugen, mit der wir aufgewachsen sind. Wenn ein Familienmitglied ein Gewürz nicht mag, hat man aus "Rücksicht" das Gewürz komplett für alle Familienmitglieder aus dem Essen verbannt.
Seit den 60ern 1900 scheinen wir Wohlstand an Masse und Fleischkonsum und Rekordschnitzeln zu messen.

Nun haben wir das Glück, den kompletten weltweiten Reichtum an herrlichen Früchten und Gemüse von Neujahr bis Silvester in der 20sten Wiederholung. Wir haben alles in paradiesischer Auswahl. Lagermöglichkeiten wie Tiefkühlung bieten ganzjährig mit erhaltener Erntefrische nahrhafte Lebensmittel. In unserer Hektik sehe ich in Tiefkühlkost eine gute Möglichkeit für "frisches" Gemüse.

Freuen wir uns doch einfach!
Indien ist wohl der Kontinent, der sich am längsten fleischlos ernährte. Die Bevölkerung überlebte nicht unglücklich oder ungesund. Natürlich reichte in dem wohl armen Land das Essen nicht wirklich, aber erst in den letzten Jahren beginnen die für uns üblichen Wohlstandskrankheiten wie Diabetes.
Rein wirtschaftlich sehe ich Asien auch nicht so beneidenswert dastehen, dass wir Soja und andere Ernte billigen und maßlos ankaufen sollten.

Mais als Futtermittel ist sehr geschätzt beim Erzeuger. Den Anbau von Genmanipuliertem könnte man eventuell mit einseitiger, modeorientierter Nachfrage erklären?!

Weltweit - und seit 2009 auch in Nürnberg - bemüht sich die Bürgerinitiative "Donnerstag-Veggietag". Jeder, der mitmacht, sorgt -wie immer- für Konsequenzen seines Tuns. Super? Klar!
  
  
  
  
  
Ein Veggie-Tag heißt logischer Weise, dass einfach weniger Nutztiere leben und sterben müssen. Und wir verfüttern einfach weniger Ernte.
Spielen Sie doch mal die Konsequenzen davon durch, daß wir 70 % aller weltweiten Ernteerträge als Tierfutter verwenden
Um ein Kilo Rindfleisch heranzufüttern, brauchen wir 8 kg Getreide. Nehmen wir einmal 200g Dinkel ( mein Lieblingsgetreide ) mit lecker Gewürzen und kochen das Ganze, so steht im Topf vor uns 850 g eiweißreicher Dinkelmasse. Das entspricht 40 g Rindfleisch. Verarbeiten wir die Masse nun mit den Zutaten, die zum Beispiel als Hackbraten oder Frikadellen, so haben wir 1 kg Bratlingsteig. Macht 5 herzhafte Bratlinge mit 200 g.
Im hoffentlich vorstellbaren Zahlenspiel heißt das, dass wir für die Produktion von 1kg Rind oder 1,6 kg Schwein oder 2,6 kg Geflügel 8 kg Getreide verbrauchen.
Ein 200 g Steak wird als satte Mahlzeit betrachtet. Ein 200 g Bratling auch. Beides ist proteinhaltig. Noch jemand hungrig?

Das Rohgewicht von 1 kg Rind bringt 5-6 Portionen auf den Tisch. Das Futter für ein Kilo Rind sind 8 kg und stellt zum Schluß eine Mahlzeit für 120 Personen dar.

            5x200g Rindfleisch oder 120x200g Bratling

Wir reden noch immer davon, den Tierfutteranteil von 70% auf 50 % zu reduzieren. Also ohne Ethik und Moral und Gewissen.
      Rein "Öko-logisch": Sparen wir uns doch Tierfutteranbau, das bringt doch freie Anbauflächen und viel leckere Nahrungsmittel, die wir nicht erst unübersichtlich importieren müssen. Sparen wir uns doch Steuergelder, die Butterberge, verschlingen weil wir "Sozialbutter" subventionieren.
Da hängt schon wieder Verwaltung, die man nicht unbedingt braucht. Sparen wir uns doch die Transporte. Wenn wir so viel Anbaufläche haben, müssen wir doch gar nicht alles in Kauf nehmen für höchstmögliche, aber chemisch behandelte Ernte.
Könnte doch auch von Vorteil sein, wenn wir mehr Arbeitszeit
  
als Medikamente zur Prävention in die Schlachttiere investieren. Es gäbe Vorteile ohne Ende aufzuzählen! Ich hab nur mal versucht, das oft Gesagte in kurze Worte zu packen. Früher habe ich auch noch weggehört und nicht an mich und meine Mitwirkung und Verantwortung geglaubt.

Und wenn es doch mal so ist ? Dann ist es doch zumeist nicht mehr so, wenn es wer anders macht, weil es wem bisher geschadet hat!
Was uns nicht gefällt, können wir also ändern: nicht unbedingt schnell, nicht garantiert bequem, aber gut.
Wir sind die Gesellschaft und ohne den einzelnen gibt es kein WIR!

Bitte: Selber denken erlaubt und macht Spaß!
  

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